Um die verheerende Lungenschwindsucht zu bekämpfen sah sich die Landes-Versicherungs-Anstalt Braunschweig veranlasst, eine
Lungenheilstätte in der Harzregion zu bauen. Die Kranken wurden in Lippspringe und St. Andreasberg ärztlich behandelt, hatten auch
ausreichend gute Luft aber an der wünschenswerten Aufsicht, die in einer geschlossenen und spezialisierten Anstalt gegeben war,
mangelte es. In den 1890igern entstanden im ganzen Deutschen Reich diese Lungenheilstätten.
Im Hochharz, 500 Meter NN, wurde ein optimaler Platz gefunden wo alle Erfordernisse vereinigt waren. Der Wald wendet seine Südseite
einem kleinen Flußtal zu, gestattet also durch Lichtung die Herrichtung eines Bauplatzes, der sich nach Süden öffnet und nach Norden,
Osten und Westen vom Walde umschlossen wird. Nordöstlich des Berges fährt eine Eisenbahn vorbei, die die Heranschaffung aller Güter und
insbesondere Ankunft und Abreise der Kranken so bequem gestaltete, dass die von der Heilstätte einige Minuten entfernte Haltestelle
die Benutzung von Fuhrwerken ersparen ließ.
Sehr wichtig war, dass sich eine Wasserquelle 1 Km vom Bauplatz befand. Zum Trinken, Kochen, Waschen, Baden war also reichlich
gesundes Wasser vorhanden. War ihre Ergiebigkeit zunächst nur auf die für 40 Betten geplante Anstalt geprüft, so hat sie später die
beiden Anstalten mit 122 Pflegebetten und 16 Personalstellen ausreichend und gut versorgt.