PU Paulihof

1) Geschichte

- gebaut 1851 als Garnisonslazarett mit 88 Betten für Offiziere und Garnisonsangestellte
- 1864 im deutsch-dänischen Krieg als österreichisches Feldspital verwendet
- 1866 im deutsch-österreichischen Krieg Verwendung als preußisches Reservelazarett
- ab 1946 Gynäkologie und Kinderabteilung des Städtischen Krankenhauses
- ab 1952 Umbau zum Landesjugendheim, Schließung 1993
- seit 2004 steht das Gebäude leer

Der zugehörige Garnisonfriedhof

Im Jahre 1856 wurde im nördlichen Bereich des Schloßgartens ein Militärfriedhof, der Garnisonfriedhof, angelegt und war Teil des alten Schloßgartens. Bestattet wurden dort 1864 im deutsch-dänischen Krieg gefallene Österreicher, Verwaltungsinspektoren des Lazaretts sowie Ärzte und Bürger. Die Inschriften der Grabsteine sind größtenteils schwer oder nicht mehr lesbar.

Eine sehr gelungene und umfassende historische Chronik vom Paulihof findet man auf der Homepage „Alte Schleihalle“.

2) Die PU Paulihof

Datum: 26./27.08.2009
PU Dauer: von 17.°° – 00.°° Uhr
Anwesende: Frank, Allen, Doris, Thomas und Dani (alle PRG-HH)
Fr. Rosenwinkel und Team für RTL-Nord
Genehmigung: vorhanden für Pavillionhaus

Außenmesswerte:
Temperatur: durchschnittlich 20°C
Luft-feuchte: 60 %
Mondphase: eine Nacht vor Halbmond
Windstärke: 15 km/h
Luftdruck: 1011,5 hPa
Niederschlag: 0,00 mms

Teil 1: Außenrundgang

Am 26.08.2009 trafen wir uns um 17.°° Uhr mit dem Filmteam auf dem Paulihof. Nach gegenseitigem Begrüßen beschlossen wir als Erstes uns das Gelände anzusehen, um Außenmessungen zu tätigen und vorab schon natürliche Störfelder auszuschließen.

So testeten wir unsere Geräte und teilten sie auf. Um 18.°° Uhr startete der Rundgang. Wir begannen links neben dem Nebengebäude, für das die Genehmigung zum Untersuchen vorlag. Wir zählten Fenster, um im Dunkeln nicht die Orientierung zu verlieren, denn es gibt dort keine öffentliche Lichtquelle im Umkreis von ca. 200 m. Das Magnetfeld der Laterne hatte einen Radius von ca. 50 cm und die Stromzufuhren der Laternen waren Richtung Geländerand verlegt. Es waren keine Stromleitungen zu dem Nebengebäude mehr aktiv. Auch zulaufende funktionstüchtige Wasserleitungen konnten wir nicht finden.

Nun begutachteten wir die Baustruktur um nach Löchern im Gemäuer zu schauen, wo Kleintiere hinein kommen könnten und schauten nach dem Zustand der Fenster. Aber es war alles intakt. Keine defekten Fenster oder Türen und sie waren alle mit Holzspanplatten verschlossen. Bis auf Eines, welches wir dann später dem Raum 5 zuordneten. Wir nahmen die Bauart auf, da uns die Bauarten, der verschiedenen Zeiten und Epochen, auch interessieren.

Bei unseren Vorabrecherchen fanden wir heraus, dass sich ehemalige Patienten in den Mauersteinen, am Gebäude, verewigt haben sollen. So schauten wir uns die Steine etwas genauer an und fanden, neben den normalen Schmierereien der heutigen Zeit, tatsächlich viele Steine mit Namen von damaligen Patienten.

Als wir auf der rechten Seite des Gebäudes angekommen sind und das Filmteam ein Interview mit Allen drehte, hörten sie ein Atmen, welches genau dann auftauchte, als Allen sprach. Es war ganz deutlich zu hören. Zu diesem Zeitpunkt waren nur Allen und das 4 köpfige Filmteam an dieser Stelle. Die Anderen waren 300 m entfernt um ihre Bilder und Messungen durch zu führen. Diese wurden herbei gerufen um sich die Aufnahme gleich vor Ort anzuhören. Auch stellten wir alles nach, um die Ursache für das Atmen zu finden. Es stellte sich heraus, dass das Atmen nur aus Allen's Richtung kommen konnte, da aus den Positionen des Filmteams kein Atmen nachgestellt werden konnte und ein Richtmikrofon benutzt wurde. Selbst der Tonmann (schon 20 Jahre im Beruf) konnte sich das nicht erklären. Bei der späteren Auswertung des Filmmaterials und mehrmaligem schauen, kam das Atmen mitten in Allen's gesprochenem Wort „vielleicht“. So bleibt es für uns offen was die Ursache dafür sein könnte. Aber wir merkten uns das Fenster, da das Interview direkt an der Mauer stattfand, um Innen den dazugehörigen Raum zu finden. Es war Fenster 9, vom Eingang des Gebäudes gezählt.

Nachdem wir unseren Rundgang um das Nebengebäude beendet hatten, wollten wir uns noch den Rest des Paulihofes ansehen. Wir liefen als erstes um das Hauptgebäude, welches wegen Einsturzgefahr der Zutritt verboten ist. Wir waren erstaunt, dass kein Zaun zur Sicherung aufgestellt wurde. Auch war im Mittelteil kein Dach mehr drauf. Dieses war völlig vom Brand, der dort herrschte, verschluckt und die Reste sind eingestürzt oder drohten hinabzustürzen. Viele Fenster waren defekt. Man konnte noch Reste der Gardinen an den Fenstern sehen. Wir schauten durch eine offene Tür im Keller und mussten sehen, dass dort schon die Decken vom Erdgeschoss durchbrachen. Es wurde uns klar, warum der Zutritt strengstens verboten ist! Aber wir haben erfahren, dass die Polizei jetzt öfters dort Streife fährt, um Leichtsinnige schon vorab am Hineintreten zu hindern.

Wir schauten uns nun das Gelände/Parkanlage an und genossen kurz den Blick von der Empore runter zum Schloss Gottorf. Die Parkanlage ist sehr schön angelegt.

Auch machten wir einen Abstecher zum Paulihof gehörigem Friedhof. Dort wurden unter anderem die Soldaten und der Gründer des Paulihofes beigesetzt. Es ist ein sehr schöner Friedhof. Auch sieht man ihm die vielen Jahre an. Viele alte Gräber, die aber noch sehr gut gepflegt werden. Neuere Grabstätten haben wir nicht finden können, so dass wir davon ausgehen, dass dieser Friedhof heute nicht mehr genutzt wird.

Um ca. 20.°° Uhr beendeten wir unseren Außenrundgang und machten dann eine Pause, um dann in das Nebengebäude zu gehen.

Teil 2: Rundgang im Nebengebäude

Das Nebengebäude ist ein sogenannter Pavillon Bau. Es ist ein einstöckiges lang gezogenes Gebäude.
Um 20:00 Uhr betraten wir das Gebäude, um Innen unseren Vorabrundgang durchzuführen und Grundmessungen zu machen.

Die durchschnittliche Raumtemperatur betrug 16,5°C.
Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit war 70 %.

Wir gingen von Raum zu Raum. Was wir Außen schon feststellten, konnten wir Drinnen bestätigen. Keine Stromleitungen und Wasserleitungen waren aktiv. Auch machten wir aus jedem Winkel Bilder.

Im Raum 1 waren keine besonderen Vorkommnisse.
Im Raum 2 war uns allen etwas mulmig, was wir dann auf den unebenen Boden zurückführten. Sonst waren alle Messungen unauffällig.
Im Raum 3 hinten, in der Nähe des Fensters 4, hatte Frank ein ungutes Gefühl. Die Messungen konnten das Gefühl nicht unterstreichen. So beschlossen wir dann, dort einen Sitdown mit Movetest und Kameraüberwachung zu tätigen.

Im Raum 4 hatte Doris im Eingang das Gefühl, als stoppe sie etwas. Wir ließen dann gleich ein Diktiergerät im Türrahmen liegen und nahmen es erst am Untersuchungsende dort wieder weg.

In den Räumen 5 und 6, sowie in den beiden Fluren waren keinerlei Auffälligkeiten.

Der Raum 7 war der Raum, der sich hinter dem Fenster verbarg, wo Außen das Atmen aufgenommen wurde. Aber in diesem Raum konnten wir keine ungewöhnlichen Dinge feststellen.

Auch in den restlichen Räumen konnten wir keine ungewöhnlichen Vorkommnisse der Geräte verzeichnen. Nur in Raum 11 überkam einem ein beklemmendes Gefühl.

Nachdem wir alles begutachteten und uns auch teilweise versuchten vorzustellen, wie es ausgesehen haben könnte, als noch reales Leben herrschte, beendeten wir unseren Rundgang. Wir machten dann alle eine Stärkungspause und besprachen, wo wir welche Untersuchung machen möchten.

Untersuchungen
Um ca. 21:00 Uhr begannen wir unsere Versuchsfelder aufzubauen.

Movetest mit EMF-Vorhang

Frank, Allen und Thomas bauten den Movetest und den EMF–Vorhang im Durchgang vom Raum 8 zum Flur auf. Von Raum 9 aus stellten sie eine Kamera zur Überwachung auf. Der Movetest wurde mit einem Kreuz und mit, auf Deckeln liegenden, Tischtennisbällen aufgestellt. Das ist nötig, um schon im Vorfeld ein Wegrollen durch Unebenheiten im Boden oder durch kleine Windstöße, z. B. durchs vorbei laufen, zu unterbinden. Denn so etwas würde den Versuch verfälschen. Aber sie sind dicht genug am Kreuz, um eine Manipulation gleich bemerkbar zu machen. Dieser Versuch wurde bis zum Ende unserer PU belassen (0:00 Uhr).

Eingesetzte Geräte waren: Hi8 Kamera mit Kassette
5 EMF–Checker
1 Datenlogger

Ergebnis: Irgendwann, während des Versuches änderte sich die Lage des Kreuzes. Aufgefallen ist uns das um ca. 23:00 Uhr. Wir waren darüber sehr verblüfft. Eine genaue Zeitangabe, wann das Kreuz bewegt wurde, können wir nicht geben, da die Kamera das ganze Versuchsfeld aufnahm und somit das Verschieben nicht zu sehen ist. Was wir aber mit 100 % ausschließen können ist, dass Niemand gegen gestoßen ist. Niemand dran manipuliert hat. Wir haben so intensiv das Filmmaterial angesehen, aber konnten darauf keine Ursache ausfindig machen. Der Datenlogger zeigte auch keinerlei Veränderung. Die EMF-Checker gaben auch kein Anzeichen an. Auch die Tischtennisbälle waren noch so, wie wir sie hingestellt hatten. Also schließt das auch eine Erschütterung aus. Ein Erdbeben war nicht und größere Straßen waren auch nicht im Umkreis. Was ja auch die Bälle beeinflussen hätte müssen. So haben wir dafür keine Erklärung.

Sitdown in Raum 11

Aufgebaut wurden 2 Stühle mitten im Raum zur Tür gerichtet, zum Raum 10. Im Türrahmen, zu Raum 10, lag ein Diktiergerät. Hinter den Stühlen, etwas links, war eine Kamera in Richtung Tür zu Raum 10 aufgebaut. Der Cell Sensor lag zwischen den Stühlen und der Tür. Der Trifield stand zur Tür zu Raum 12.

Eingesetzte Geräte: Diktiergerät: Panasonic 470
Kamera: Sony Digicam (fest installiert)
Cell Sensor
Kamera: Sony F 717 (für Fotos, hatte Doris)
Temperaturmesser: IR 360
Funkgerät (hatte Allen)
Trifield (EMF)

Um 21:50 Uhr haben sich Doris und Allen dort für 40 min. rein gesetzt. Die Temperatur blieb die ganze Zeit bei 17°C. Es war dort stockfinster. Man konnte seine eigene Hand nicht vor Augen sehen. Cell Sensor und Trifield waren die ganze Zeit ohne Veränderungen. Was die beiden dort hörten, waren Schritte und Atmen. Ca. nach 30 min. Es ist auch auf dem Diktiergerät deutlich zu hören. Wir können aber mit Sicherheit ausschließen, dass es das Filmteam war oder wir anderen 3, da sie zu genau der gleichen Zeit einen Sitdown in Raum 3 durchführten. Und außer uns 9 war Niemand im Gebäude. Beendet wurde der Sitdown um 22:30 Uhr.

Sitdown in Raum 3

Aufgebaut wurden eine Kamera fest an der Wand zu Raum 2 in Richtung Wand zu Raum 4. Etwas über der Mitte, in Richtung Wand zu Raum 4 wurden ein Datenlogger und ein Diktiergerät platziert, sowie ein Movetest mit einem Auto. Etwas rechts und links stellten wir ein EMF-Checker und ein Trifild auf. Wir setzten uns hinter die Geräte mit dem Rücken zur Wand zum Raum 4. Das Filmteam saß mit dem Rücken zur Zwischenwand in der Nähe der 2. Tür.

Eingesetzte Geräte: Kamera: Sony HVR-HD 1000 E (fest installiert)
Datenlogger
Trifield (nature)
1 EMF-Checker
Diktiergerät: Olympus WS-200S
1 Spielzeugauto

Begonnen wurde um 22:10 Uhr. Während der ganzen Zeit waren keinerlei Auffälligkeiten. Es war auch recht unruhig, da das Filmteam sich keine gemütliche Sitzposition wählte und somit immer mal wieder ein Knacken und Knirschen verursachten auf dem doch sehr sandigen Boden. So beendeten wir diesen Sitdown um 22:30 Uhr, aber ließen den Versuchsaufbau bis 0:00 Uhr so stehen.

So machten wir dann eine Pause von einer halben Stunde und dann setzten sich Frank und Dani in Raum 11.

2. Sitdown in Raum 11

Der Aufbau und die Geräte waren wie beim Sitdown zuvor. Frank und Dani begannen um ca. 23:00 Uhr. Die Anderen waren zu dem Zeitpunkt draußen am Eingang vor dem Gebäude. Nach dem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sie aber trotzdem nichts sahen, hatten sie ab und an kleine Lichtpunkte gesehen. 3-4 Mal Weiße, 1 Mal in blau und 1 Mal in rot. Sonst waren keine Vorkommnisse. Es waren absolut keine Lichtquellen in dem Raum. Die Kamera mit ihrem roten Kontrolllicht stand hinter ihnen. Und die Geräte vor und seitlich hatten keine Lichtpunkte. Nur das kleine Diktiergerät im Türrahmen hatte ein kleines rotes Kontrolllicht. Was aber kaum zu sehen war. Eine Augentäuschung können wir eigentlich auch ausschließen, da beide die Punkte zur selben Zeit sahen. Beendet haben sie diesen Sitdown um 23:30 Uhr.

Nun setzten sich Doris und Allen nochmal in den Raum. Aber in der Zeit bis 0:00 Uhr waren keine besonderen Vorkommnisse.

Diktiergeräte auf dem Friedhof: von 22:34 Uhr bis 0:00 Uhr (Panaconic RR-US430E)

Es waren einige Ungereimtheiten auf der Aufnahme, wo wir nicht mit Sicherheit eine natürliche Ursache ausschließen können. Es sind aber interessante Aufnahmen bei.

Türdurchgang Raum 4: von 21:45 Uhr bis 0:00 Uhr (Olympus WS-210S)

Auch hier waren keine eindeutigen Aufnahmen. Bis auf die Schritte.

3) Unser Fazit dieser PU

Es sind einige Ungereimtheiten und Vorkommnisse, für die wir bisher keine Erklärung finden konnten. Aber wir können keinen Spuk besiegeln noch ausschließen.

PRG-HH 2009